Eine Substitutionstherapie in der Apotheke bezieht sich auf die Abgabe und Verwaltung von Ersatzmedikamenten an Patienten, die aufgrund einer bestimmten Erkrankung oder Abhängigkeit eine Substanz benötigen, um ihre Gesundheit zu erhalten oder ihre Abhängigkeit zu kontrollieren. Diese Therapieform wird häufig bei Drogenabhängigkeit, insbesondere Opioidabhängigkeit, angewendet. 

Vorteile von Substitutionstherapie: 

1. Reduktion der gesundheitlichen Risiken: Substitutionstherapie kann dazu beitragen, gesundheitliche Risiken zu minimieren, indem sie den Patienten von schädlichen Substanzen entwöhnt. Z.B. können Patienten, die von starken Opioiden wie Heroin abhängig sind, auf weniger schädliches Methadon umgestellt werden.
2. Verringerung des Verlangens: Substitutionsmedikamente können das Verlangen nach der ursprünglichen Suchtsubstanz reduzieren, was den Entzug erleichtert und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls verringert.
3. Verbesserte soziale Integration: Die Substitutionstherapie kann den Patienten helfen, ein stabiles Leben zu führen und ihre soziale Integration zu fördern, indem sie ihnen die Möglichkeit gibt, sich auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu konzentrieren, ohne ständig von der Sucht beeinträchtigt zu werden. 
4. Verhinderung von Infektionskrankheiten: Die Therapie kann dazu beitragen, das Risiko von Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis zu verringern, die oft mit dem gemeinsamen Gebrauch von Nadeln und Spritzen verbunden sind.

Nachteile der Substitutionstherapie: 

1. Abhängigkeit von Ersatzmedikamenten: Ein Hauptkritikpunkt ist, dass die Substitutionstherapie den Patienten von einer abhängigkeitserzeugenden Substanz auf eine andere umstellen kann. Dies könnte bedeuten, dass der Patient zwar nicht mehr von der ursprünglichen Substanz abhängig ist, aber immer noch von dem Ersatzmedikament abhängig ist.
2. Langfristige Therapie: Substitutionstherapie erfordert oft eine langfristige oder lebenslange Behandlung, was für manche Patienten als belastend empfunden werden kann.
3. Stigma und soziale Ausgrenzung: Menschen, die an einer Substitutionstherapie teilnehmen, könnten aufgrund des Stigmas, das mit Drogenabhängigkeit verbunden ist, sozial ausgegrenzt werden.
4. Mögliche Nebenwirkungen: Wie bei allen Medikamenten können auch Substitutionsmedikamente Nebenwirkungen haben, die für manche Patienten unangenehm sein können.
5. Kosten: Die Substitutionstherapie kann Kosten für Medikamente, Arztbesuche und psychosoziale Unterstützung verursachen, die für einige Patienten möglicherweise schwer zu tragen sind.